Tag & Nacht

In Italien wurden am Sonntag, dem 7. Oktober, 70 Mitglieder der ‚Ndrangheta‘, der größten und gefährlichsten Mafiagruppe des Landes, im Rahmen eines im Januar 2021 eröffneten „Maxiprozesses“ verurteilt.

Fast ein Jahr nach der Eröffnung des größten Prozesses gegen die Mafia seit den 1980er Jahren fielen am Sonntag, dem 7. Oktober, die ersten Urteile. Auf der Anklagebank sitzen 91 Mitglieder der ‚Ndrangheta‘, von denen 70 wegen „versuchten Mordes, Geldwäsche, Drogenhandels“ und „illegalen Waffenbesitzes“ verurteilt wurden. Ein schwerer Schlag für die kalabrische Mafia und ein großer Sieg für Staatsanwalt Nicola Grattieri: „Das heutige Urteil ist wichtig. (…) Ich habe immer gesagt, was ich dachte. Ich habe keine Angst vor irgendetwas oder irgendjemandem“.

Der Anti-Mafia-Staatsanwalt kämpft seit Jahren unter Einsatz seines Lebens gegen die ‚Ndrangheta‘ und steht seit 30 Jahren unter Polizeischutz. Bis es zu diesem Prozess kommen konnte, dauerten die Ermittlungen jahrelang. Einige Operationen erforderten sogar die Mobilisierung von 3.000 Carabinieri. Das Verfahren ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen, da die Hauptangeklagten noch nicht verurteilt worden sind. Unter ihnen befinden sich Luigi Mancuso, 67, der als Familienoberhaupt der Mafiagruppe gilt, und der ehemalige Senator Giancarlo Pittelli, 68, der verdächtigt wird, als Mittelsmann fungiert zu haben. Das Gerichtsverfahren wird voraussichtlich noch zwei Jahre oder länger dauern.


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