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Das Gehalt von Carlos Tavares, dem CEO des Autoherstellers Stellantis, sorgt für Aufsehen. Die Aktionäre des französischen Automobilherstellers haben die Vergütung für das Jahr 2023, die bis zu 36,5 Millionen Euro erreichen könnte, mit 70,2 % der Stimmen gebilligt. Diese Summe hat jedoch bei den Mitarbeitern des Unternehmens Empörung ausgelöst, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Stellantis in den letzten Jahren weltweit mehrere tausend Stellen abgebaut hat.

Rekordgewinne versus Stellenabbau

Die hohe Vergütung wird mit den ausgezeichneten Geschäftsergebnissen von Stellantis begründet, die für das Jahr einen Rekordgewinn von über 18 Milliarden Euro ausweisen. Trotz dieser finanziellen Erfolge ist die Debatte um die Angemessenheit solch hoher Managergehälter nicht neu und wird durch den jüngsten Stellenabbau verschärft.

Rechtliche und gesellschaftliche Fragen

In einer Reaktion auf die Kritik betonte Carlos Tavares die Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung: „Neben der vertraglichen gibt es auch eine gesellschaftliche Dimension. Wenn Sie meinen, dass es nicht akzeptabel ist, dann verabschieden Sie ein Gesetz oder ändern Sie das bestehende Gesetz, und ich werde es respektieren.“ Trotz Versprechen aus dem Jahr 2012, die Gehälter von Topmanagern gesetzlich zu begrenzen, ist eine solche Regulierung in Frankreich bisher nie umgesetzt worden. Da Stellantis in den Niederlanden eingetragen ist, fällt das Unternehmen nicht unter französisches Recht. Somit bleibt es den Aktionären überlassen, Druck auszuüben, falls sie eine Änderung der Vergütungspolitik wünschen.

Die Diskussion um das Gehalt von Carlos Tavares wirft wichtige Fragen zur Verantwortung und Gerechtigkeit in der Unternehmensführung auf. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Fall zu einer breiteren Debatte über die Vergütung von Spitzenmanagern führen und möglicherweise gesetzliche Änderungen nach sich ziehen wird.


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