In Marseille verändert sich die Stadtlandschaft radikal: Ein Drittel der Wohnräume befindet sich inzwischen in geschlossenen Wohnanlagen oder umzäunten Siedlungen. Gated Communities mit Digicodes, Toren und Barrieren – was einst ein Privileg der wohlhabenden südlichen Viertel war, hat sich bis in die nördlichen Bezirke der Stadt ausgebreitet. Eine Entwicklung, die sowohl die soziale Struktur als auch die urbane Dynamik fragmentiert.
Ein Alltag hinter Gittern
Im 10. Arrondissement von Marseille, nahe dem Stade Vélodrome, spiegelt der Stadtteil Coin-Joli diese Tendenz wider. Hier säumen Zäune und „Betreten verboten“-Schilder die Straßen, ein Großteil der Zugänge ist verschlossen. Pierre Linossier, ein Bewohner der Gegend, kritisiert die Veränderung: „Die Portale bleiben den ganzen Tag geschlossen, nur Anwohner können sie öffnen.“
Das Problem? Eine Grundschule innerhalb der Siedlung ist für Kinder aus der Umgebung plötzlich schwerer erreichbar. „Ein Schulweg, der früher fünf Minuten dauer...
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