Tag & Nacht

Aufgrund von Gewittern an der Mittelmeerküste musste die ursprünglich für Mittwoch geplante Zeremonie zum Gedenken an den 78. Jahrestag der Befreiung der Stadt Bormes-les-Mimosas (Var) auf Freitag verschoben werden. Wie jeden Sommer wird Emmanuel Macron anwesend sein.

Die für diesen Freitag, 19. August, geplante Zeremonie zum Jahrestag der Befreiung von Bormes-les-Mimosas ist einer der Sommertermine des Präsidenten der Republik. Die Gedenkfeier, die ursprünglich für Mittwochabend geplant war, wurde aufgrund der Gewitter, die über der Mittelmeerküste niedergingen, auf diesen Freitag verschoben. Emmanuel Macron, der seit dem 30. Juli im Fort de Brégançon im Departement Var Urlaub macht, ist ein Stammgast bei dieser Zeremonie. Er nimmt seit 2018 daran teil und hält traditionell eine Rede. Dies wird sein erster öffentlicher Auftritt, zwei Wochen nachdem er sich an die Küste des Departements Var zu einem Familienurlaub zurückgezogen hat.

Am Donnerstagabend leitete das Staatsoberhaupt vom Fort de Brégançon aus einen interministeriellen Krisenstab nach den tödlichen Gewittern auf Korsika, um die auf der Insel zu treffenden Maßnahmen zu koordinieren.

In diesem Jahr verhielt sich das Staatsoberhaupt während seines Urlaub recht diskret. Kein Bad in der Menge mit Urlaubern wie 2018 oder ein Empfang wie 2019 mit Wladimir Putin oder 2020 mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Jahr 2020 reiste er außerdem nach der tödlichen Explosion im Hafen von Beirut spontan in den Libanon. Im vergangenen Sommer leitete er per Videokonferenz Ministerratssitzungen, um die Entwicklung der Covid-19-Epidemie zu verfolgen.

In diesem Sommer haben vor allem die Ausflüge auf See des Präsidenten von sich reden gemacht. Aus dem diesjährigen Urlaub Emmanuel Macrons werden zwei Bilder im Gedächtnis bleiben: Auf dem einen sieht man Emmanuel Macron in einem dreifarbigen Kajak vor der Küste, auf dem anderen auf einem Jetski, was in den Augen seiner Kritiker ein Symbol dafür ist, dass sein Umweltbewusstsein noch nicht richtig ausgeprägt ist.

Ansonsten verlief der Urlaub im Fort Brégançon jedoch so, wie der Élysée-Palast ihn beschrieben haben wollte, nämlich arbeitsam. Weit weg von den Kameras und anderen Urlaubern. Sein Umfeld lässt verlauten, dass er nach der Wahlsequenz im Frühjahr eine Auszeit brauchte, aber weiterhin seiner täglichen Arbeit nachgehe. Das Fort de Brégançon ist eine Art Elysée auf dem Meer mit allen Einrichtungen, um zu arbeiten, internationale Anrufe zu tätigen und Krisensituationen zu verfolgen, wie es letztes Jahr auch bei der Einnahme Kabuls durch die Taliban der Fall war.

Der Élysée-Palast hat folgende Bilanz gezogen: 12 Telefonate mit ausländischen Staatschefs, stündliche Verfolgung des Verlaufs der Brände in Frankreich, zahlreiche Anrufe bei Bürgermeistern und Abgeordneten. Ein Beispiel dafür ist ein Anruf am Donnerstag, dem 18. August, bei Gilles Simeoni, dem Präsidenten des Exekutivrats von Korsika, um ihm seine volle Unterstützung zuzusichern und ihm mitzuteilen, dass er den Innenminister gebeten habe, nach den tödlichen Gewittern, die mindestens fünf Todesopfer und 20 Verletzte gefordert hatten, auf die Insel zu reisen. Letzte Woche war Elisabeth Borne ebenfalls auf seine Bitte hin in die Region Gironde gereist, nachdem die Brände in Landiras wieder aufgeflammt waren.

Ein Präsident, der twittert, um auf aktuelle Ereignisse zu reagieren, wie z. B. seine Nachricht vom Donnerstag, in der er „die schwer getroffenen Korsen“ unterstützte. Außerdem unterzeichnete Macron gemeinsam mit vier anderen ausländischen Staatsoberhäuptern einen offenen Brief, in dem er dazu aufrief, die Produktion von Impfstoffen weltweit auszuweiten. Darüber hinaus stand er der libanesischen Presse anlässlich des zweijährigen Jahrestags der Explosion in Beirut Rede und Antwort.
Emmanuel Macron will im Herbst wieder sehr präsent sein. Die Grundlinien wurden bereits in seinem Interview vom 14. Juli skizziert. Zunächst die Energieeinsparung, sowohl um vom russischen Gas unabhängig zu werden als auch um den ökologischen Übergang zu beschleunigen. Die Vollbeschäftigung mit dem Start der Reform der Arbeitslosenversicherung und der Entwicklung der Lehrlingsausbildung. Im Herbst könnte auch über die Länge der Arbeitszeit nachgedacht werden, bevor über eine Rentenreform diskutiert wird.


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