Tag & Nacht

Vor zehn Jahren war das französische Straßennetz das beste der Welt. Am Montag, 4. April 2022, rangiert es nur noch auf dem 17ᵉ Platz. Nach Angaben des Rechnungshofs sind 53% des nationalen Strassennetzes reparaturbedürftig.

In Salasc (Hérault) fährt der Radfahrer Jean-Marie Delourme mit den Augen auf den Boden gerichtet, um die vielen Schlaglöcher zu vermeiden. Auf dem Land zu fahren ist riskant geworden: „Es ist katastrophal, es ist heruntergekommen, es ist gefährlich“, sagt der Radfahrer auf dem Sender France 3. Die Dorfbewohner haben die Departementsstraße in „Straße der Flicken“ umbenannt. Der Fall ist bei weitem kein Einzelfall. In Rouen (Seine-Maritime) hat die Stadtverwaltung gerade nicht weniger als 14.000 Schlaglöcher gestopft.

Auf den 1 Million Kilometern des französischen Straßennetzes verschlechtert sich der Zustand der Fahrbahnen immer weiter. Im Jahr 2012 waren laut Rechnungshof 43% der Straßen wartungsbedürftig. Bis 2022 ist dieser Anteil auf 53% gestiegen. Der Grund dafür ist der Rückzug des Staates. Um das Problem zu lösen, muss der Staat nun tief in die Tasche greifen: Der Gesetzgeber hat das Budget bis 2037 auf eine Milliarde Euro pro Jahr erhöht.


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