Wladimir Putin traf am Montag, dem 19. Dezember, in Weißrussland zu Gesprächen mit Präsident Alexander Lukaschenko, seinem engsten Verbündeten im Krieg mit der Ukraine, ein. Nur wenige Stunden nach einem Drohnenangriff auf Kiew, der zu weiteren Stromausfällen führte.
Das russische Staatsfernsehen zeigte, wie Wladimir Putin aus dem Flugzeug stieg, bevor er von seinem belarussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko auf dem Rollfeld des Flughafens von Minsk bei sehr niedrigen Temperaturen herzlich begrüßt wurde. Doch warum treffen sich die beiden Staatschefs überhaupt?
Das Gipfeltreffen findet zu einer Zeit statt, in der die ukrainischen Behörden nach eigenen Angaben befürchten, dass es in den ersten Monaten des Jahres 2023 zu einer neuen russischen Offensive auf Kiew kommen könnte, die von weißrussischem Territorium aus gestartet werden könnte und sich so das Szenario vom Beginn der Invasion am 24. Februar wiederholen könnte. Am Montag, dem 19. Dezember, erklärte die russische Armee, dass sie an „taktischen“ Manövern in Weißrussland teilnehmen werde, nachdem sie schon im Oktober die Bildung einer gemeinsamen Streitmacht von mehreren tausend Mann angekündigt hatte.
Kremlsprecher Dmitri Peskow bestritt jedoch, dass Wladimir Putin nach Weißrussland gereist sei, um Minsk von einer direkten Beteiligung am Ukraine-Konflikt zu überzeugen, und bezeichnete die Behauptungen als „dumm“ und „unbegründet“. Kiew war in der Nacht von Sonntag auf Montag erneut einem massiven Angriff von Drohnen ausgesetzt, die von Russland gestartet worden waren. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden 23 dieser Flugobjekte am Himmel über der ukrainischen Hauptstadt gesichtet. 18 von ihnen konnten von der Luftabwehr der Ukraine unschädlich gemacht wurden.
Die örtlichen Behörden berichteten, dass Infrastruktur und mehrere Häuser beschädigt und mindestens drei Personen verletzt worden seien. Nach Angaben des staatlichen Netzbetreibers Ukrenergo muss in Kiew und in 10 Regionen angesichts einer „schwierigen“ Situation im Netz nach den Angriffen gezielt Stromabschaltungen durchgeführt werden. Moskau behauptet seinerseits, dass es vier von den USA hergestellte HARM-Anti-Radar-Raketen über der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine abgeschossen habe.
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