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Das Institut de radioprotection et de sûreté nucléaire weist aber auch auf die wachsende Besorgnis der Franzosen über die Frage der Lagerung von Atommüll hin.

50% der Franzosen befürworten den Bau neuer Atomkraftwerke, ein Anstieg um sechs Punkte innerhalb eines Jahres, so eine Umfrage des Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN), die am Montag, dem 18. September veröffentlicht wurde.

Seit mehr als 30 Jahren verfolgt das Institut die Wahrnehmung von Risiken nuklearer Energieerzeugung in der öffentlichen Meinung. Einer von vier Franzosen spricht sich strikt gegen neue Kernkraftwerke aus.

Die Sichtweise der Franzosen hat sich in Bezug auf den Bau von Kernkraftwerken geändert. So sagen jetzt 65 % der Franzosen, dass „der Bau von Kernkraftwerken eine gute Sache ist“, was einem Anstieg um fünf Punkte entspricht, während 11 % (- 5 Punkte) damit nicht einverstanden sind.

Die Unabhängigkeit der Energieversorgung ist für 43 % der Befragten ein wichtiges Argument für die Kernenergie (ein Anstieg um sieben Punkte im Vergleich zum Vorjahr). An zweiter Stelle folgen die niedrigen Stromkosten (22%). Die Gegner der Kernenergie stellen zu 31% die „Produktion von Atommüll“ in den Vordergrund, was einem Rückgang von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. An zweiter Stelle folgt das Unfallrisiko mit 27%.

Das Problem der Lagerung von Abfällen ist nicht trivial, und eine Mehrheit der Franzosen (68%) ist der Meinung, dass es schnell gelöst werden muss, wie die Umfrage des Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit zeigt. Nur 6% ziehen es vor, „die Entscheidung den künftigen Generationen zu überlassen“. 32% der Befragten sind der Meinung, dass es heute nicht möglich ist, Atommüll sicher zu lagern (-3 Punkte).

Die Betriebsdauer der Kernkraftwerke zu verlängern, ist für 54% der befragten Franzosen eine gute Möglichkeit. Diesen Sommer gab die französische Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) grünes Licht, die Betriebserlaubnis für den ersten Reaktor des Kernkraftwerks Tricastin in der Drôme über 40 Jahre hinaus zu verlängern. Dies ist ein Novum. Der Reaktor kann somit jetzt zehn weitere Jahre betrieben werden. 23% der Befragten sind dagegen, 37% sind der Meinung, dass „eine Verlängerung der Betriebsdauer von Kernkraftwerken zu Unfällen führen wird“.

Das Image der Wissenschaft und der Experten ist nicht mehr so gut wie früher. 60% der Befragten sagen, dass sie wissenschaftlichen Einrichtungen vertrauen (vier Prozentpunkte weniger als im letzten Jahr), und nur die Hälfte der Befragten hat eine gute Meinung von wissenschaftlichen Experten. Allerdings sind fast zwei Drittel (67%) der Meinung, dass die politischen Entscheidungsträger die meinung der Experten nicht ausreichend berücksichtigen.


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