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Bei einem Brandausbruch sind bestimmte Regeln zu beachten. Dazu gehört auch, dass man zuerst die Rettungskräfte alarmiert und sich in Sicherheit bringt.

In der Sommersaison häufen sich die Brände in Frankreich und Europa, insbesondere in den Ländern an der Mittelmeerküste. Im Jahr 2022 gab es fast 20.000 Brände, bei denen 72.000 Hektar Wald, Kulturen und Naturräume verbrannt wurden, so die französische Regierung.

Das französische Umweltministerium erinnert daran, dass neun von zehn Bränden durch den Menschen verursacht werden. Es erinnert auch an einige wichtige Regeln, um den Ausbruch von Bränden zu vermeiden: Grillen sollte nur auf einer Terrasse und weit weg von Vegetation, die sich entzünden kann, veranstaltet werden, man sollte seine Zigaretten nur in einem Aschenbecher ausdrücken und beim Rauchen im Auto keine glühenden Zigarettenstummel aus dem Fenster werfen, und bestimmte Arbeiten weit weg von dürrem Rasen und trockenem Gras durchführen.

Auch nach einem Brandausbruch gibt es bestimmte Handlungen, die von den Behörden empfohlen und in drei Punkten zusammengefasst werden können.

Alarm schlagen
Wenn man Zeuge eines Brandausbruchs wird, sollte man sofort und in erster Linie die Feuerwehr unter der Nummer 18 anruft. Auch die europäische Notrufnummer 112 kann benutzt werden. Hörgeschädigte Personen können die Nummer 114 wählen, so die nationale Website der Feuerwehr. Achtung: Das Auslösen eines Fehlalarms bei der Feuerwehr, insbesondere durch Vortäuschen eines Unfalls oder Brandes, ist eine Straftat, die mit bis zu zwei Jahren Gefängnis und 30.000 Euro Bußgeld bestraft werden kann (Artikel 322-14 des Strafgesetzbuchs).

Wen Sie in Frankreich im Notfall anrufen können. (SERVICE-PUBLIC)

Um das Feuer zu lokalisieren und den Ausbruch des Feuers anzuzeigen, können Geolokalisierungs-Apps sehr nützlich sein, erinnert der Sender BFMTV. Man sollte sich aber auf keinen Fall selbst in Gefahr bringen. Der gleiche Rat gilt, wenn es möglich ist, den Brandherd zu löschen: Man kann es mit Erde, Sand oder Wasser versuchen, aber die eigene Sicherheit geht vor.

Sich in Sicherheit bringen
Nachdem man Alarm geschlagen hat, ist es vorrangig wichtig, sich so weit wie möglich vom Feuer zu entfernen und sich selbst in Sicherheit zu bringen. Wenn man zu Fuß in der Nähe des Feuers unterwegs ist, ist es ratsam, sich hinter einen Felsen zu begeben. Man sollte sich ein feuchtes Tuch über das Gesicht legen, wenn die Luft durch den Rauch unerträglich geworden ist. Am besten ist es, sich in einer Wohnung in Sicherheit zu bringen, bis die Rettungskräfte eingreifen können. Häuser und Wohnungen müssen allerdings entsprechend den Anweisungen der Feuerwehr evakuiert werden.

Wenn das Haus oder die Wohnung in der Nähe eines Waldgebiets liegt und ein Brand droht, kann man die Umgebung und die Fassaden zum Schutz bewässern, erklärt die Website des Umweltministeriums. Damit kein giftiger Rauch oder offenes Feuer ins Innere gelangt, müssen Rollläden, Fenster sowie Be- und Entlüftungsöffnungen unbedingt geschlossen werden. Man kann auch nasse Tücher unten an die Türenrspalten legen. Ein weiterer Tipp ist, das Tor der Einfahrt offen zu lassen, um den Rettungskräften den Zugang zu erleichtern. Wenn es nicht möglich ist, das Brandgebiet zu verlassen, raten die Behörden dringend davon ab, sich in sein Auto zu flüchten. Es ist kein sicherer Unterschlupf, da es sehr schnell in Flammen aufgehen kann.

Auf dem Laufenden bleiben
Der letzte Ratschlag ist, sich über die Situation informiert zu halten und die Anweisungen der Rettungskräfte und Behörden zu befolgen. Außer in dringenden Notfällen sollte man nicht telefonieren, damit das Netz für die Rettungskräfte verfügbar bleibt, erinnert die Zeitung Ouest-France.

Die Regierung hat für dieses Jahr neue Mittel zur Verfügung gestellt, um Brände effektiver zu bekämpfen. Es wurden auch neuartige Vorrichtungen eingeführt, wie zum Beispiel im Wald von Lège-Cap-Ferret, wo an den Radwegen acht kommunizierende Terminals aufgestellt wurden, berichtet France Bleu Gironde. Die Poller verbreiten automatisch eine Präventionsbotschaft über die Höhe der Brandgefahr des Tages und verfügen auch über einen Notfallknopf, mit dem man direkt die Feuerwehr anrufen kann, um einen Brandausbruch zu melden. Das Departement Gironde war 2022 besonders stark von Bränden betroffen.


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