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Befragt von „La Voix du Nord“ betonte der Staatschef, dass die „Länder, die Ungeimpfte unter Lockdown stellen“, wie Österreich, „diejenigen sind, die den Gesundheitspass nicht eingeführt haben“.

Ein Lockdoen für nicht gegen Covid-19 geimpfte Personen, wie es gerade in Österreich passiert, ist „in Frankreich nicht notwendig“, versichert Präsident Emmanuel Macron in einem Interview mit der Zeitung La Voix du Nord, das am Donnerstag, dem 18. November, online gestellt wurde. „Die Länder, die die Ungeimpften einsperren, sind diejenigen, die den Gesundheitspass nicht eingeführt haben. Eine solche Maßnahme ist daher in Frankreich nicht notwendig“, erklärte der Staatschef. „Andererseits denke ich, dass wir alle Botschafter für die Impfung sein müssen“.

„Ich sehe, das öffentliche Wort hat seine Grenzen. Helfen Sie mir, diejenigen zu überzeugen, die noch zögern, die sich in ihr Misstrauen zurückgezogen haben.“ (Emmanuel Macron in einem Interview mit der Zeitung „La Voix du Nord“)

Österreich wurde am Montag das erste EU-Land, das Personen, die nicht geimpft sind oder sich nicht kürzlich von Covid-19 genesen sind, in einen Lockdown versetzt hat, um die Rekordzahl neuer Fälle einzudämmen. Ohne ganz so weit zu gehen, kündigte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag strenge Beschränkungen für Ungeimpfte in Deutschland an, wo die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden um 65.371 anstieg, so viele wie nie zuvor seit Beginn der Covid-19-Pandemie.

Auch Frankreich wird von einer neuen Covid-Welle heimgesucht, allerdings in geringerem Ausmaß mit 20.366 positiven Fällen innerhalb von 24 Stunden. Die Exekutive hofft, die neue Welle eindämmen zu können und den Winter ohne zusätzliche Maßnahmen zu überstehen, dank insbesondere der Impfung.

Auf die Frage nach einer Auffrischungsdosis für alle Erwachsenen sagte Emmanuel Macron der Zeitung „La Voix du Nord“, er warte auf die Stellungnahme der Gesundheitsbehörden. „Bei Immunsupprimierten, älteren Menschen weiß man, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv ist“, fügte er hinzu. „Wenn sich herausstellt, dass eine dritte Dosis für die anderen Altersgruppen wirksam und notwendig ist, werden wir sie natürlich in die Logik des Gesundheitspasses einbeziehen“.

Der Staatschef hatte am 9. November angekündigt, dass die Beibehaltung des Gesundheitspasses für über 65-Jährige ab dem 15. Dezember von der Injektion einer Auffrischungsdosis abhängen würde, die ab Anfang Dezember auch für über 50-Jährige zur Verfügung stehen wird. Seine Ansprache gab der Impfkampagne einen weiteren Schub und Frankreich hat gerade die Marke von fünf Millionen injizierten Auffrischungsdosen überschritten.

Lesen Sie dazu auch: 3. Dosis und Gesundheitspass: Was sich im Dezember ändert


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