Tag & Nacht

Emmanuel Macron und Olaf Scholz treffen sich am Sonntag, dem 22. Januar, in Paris. Ein Treffen vor dem Hintergrund vieler Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland.

Am 26. Oktober empfing Emmanuel Macron Olaf Scholz im Elysée-Palast. Bei den Gesprächen des Kanzlers mit dem französischen Präsidenten war die Stimmung angespannt. Auf der Tagesordnung standen an diesem Tag nur Themen, die ärgerlich waren. Zunächst der Gaspreis. Frankreich will eine Deckelung, Deutschland lehnt dies ab, weil es befürchtet, dass die Lieferanten zum Meistbietenden abwandern. Dann das deutsche Hilfspaket für Unternehmen und Haushalte. 200 Milliarden Euro, die ohne Rücksprache mit den europäischen Nachbarn verteilt werden.

Uneinigkeit herrscht auch bei der europäischen Verteidigung: Emmanuel Macron ist der Ansicht, dass der deutsche Kanzler das Projekt der europäischen Luftverteidigung torpediert hat. Deutschland habe auch alles getan, um die Entwicklung und Herstellung des SCAF, des künftigen sehr teuren und sehr französischen europäischen Kampfflugzeugs, zu verlangsamen. Diese schwerwiegenden Meinungsverschiedenheiten wollen Emmanuel Macron und Olaf Scholz am Sonntag, dem 22. Januar, bei ihrem Wiedersehen in Berlin versuchen, endlich zu beseitigen.

Zur Feier des 60. Jahrestages der Unterzeichnung des „Elysée-Vertrages“ ist die gesamte deutsche Regierung zu einem gemeinsamen Ministertreffen angereist.

Ein Ergebnis des Treffens der Regierungsmitglieder soll eine gemeinsame Erklärung werden, die nichts weniger, als eine Vision für die Zukunft Europas aufzeigen soll.


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