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Die Europäische Union erwartet für das Jahresende eine Rekordinflation und sagt für einige Mitgliedsländer sogar eine Rezession voraus. Nach den Prognosen soll es im Frühjahr wieder Wirtschaftswachstum geben.

Brüssel hat am vergangenen Freitag, dem 11. November, seine Wirtschaftsprognosen für Europa weiter heruntergesetzt und eine Rezession zum Jahresende vorausgesagt, während die Inflationserwartungen aufgrund des Energiepreisanstiegs im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stark angehoben wurden. „Die EU, die Eurozone und die meisten Mitgliedsländer werden im letzten Quartal dieses Jahres voraussichtlich in eine Rezession abrutschen“, prognostizierte Brüssel in einer Pressemitteilung.

Auch wenn die EU-Kommission mit einer Rückkehr des Wachstums im Frühjahr rechnet, senkte sie ihre Prognose für das BIP-Wachstum für 2023 auf nur 0,3% für die Länder der Euro-Zone, gegenüber den bisher erwarteten 1,4%. Grund dafür seien die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine, die die Weltwirtschaft, insbesondere aber Europa, in Mitleidenschaft gezogen haben. „Die EU gehört aufgrund ihrer geografischen Nähe zum Kriegsgebiet und ihrer starken Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland zu den am stärksten betroffenen modernen Volkswirtschaften“, betont die Kommission. „Die Energiekrise erodiert die Kaufkraft der Haushalte und belastet die Produktion. Die Vertrauensindikatoren sind stark gesunken“, heisst es weiter.

Infolgedessen „sind die für 2023 erwarteten Zahlen signifikant niedriger, was das Wachstum betrifft, und höher, was die Inflation betrifft“. Brüssel hat seine Inflationsprognose für die Eurozone für 2023 von bisher nur 4% deutlich auf 6,1% angehoben, geht aber davon aus, dass der Preisanstieg nach einem Höchststand Ende 2022 wieder zurückgehen wird. Für das gesamte Jahr 2022 rechnet Brüssel mit einer hohen Inflation von 8,5%, gegenüber den bisher erwarteten 7,6%.

„Die Unsicherheit bleibt aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklung des Krieges in der Ukraine außergewöhnlich hoch“, warnte der EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni auf einer Pressekonferenz.

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