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Ein Leck im Kernkraftwerk Civaux wurde bereits am vergangenen Mittwoch nach einem hydraulischen Test festgestellt. Es hat laut der stellvertretenden Generaldirektorin des Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit keine Auswirkungen auf die Sicherheit.

„Es gibt kein Risiko für die Umwelt oder die öffentliche Gesundheit“, versichert Karine Herviou, stellvertretende Generaldirektorin des Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN), gegenüber Franceinfo. Ein am Mittwoch, den 2. November aufgetretenes Leck im Primärkreislauf des Reaktors Nr. 1 des Atomkraftwerks Civaux (Vienne) könnte allerdings dessen für den 8. Januar 2023 geplante Wiederinbetriebnahme verzögern.

Laut IRSN gibt es kein Risiko für die Umwelt oder die öffentliche Gesundheit. Es handele sich um ein Ereignis, das während einer sogenannten hydraulischen Prüfung des Primärkreislaufs stattgefunden hat. Das ist der Kreislauf, der es ermöglicht, den Kernbrennstoff zu kühlen und die Wärme zu den Wärmetauschern zu transportieren, die Wasser verdampfen und die Turbinen des Kraftwerks antreiben.

Im Normalbetrieb läuft ein Reaktor mit einem Druck von 155 bar. Alle zehn Jahre findet eine hydraulische Prüfung dieses Kreislaufs statt. Das bedeutet, dass der Druck auf über 200 bar erhöht wird, um eventuelle Lecks zu entdecken. Bei diesem Test befinden sich keine Brennstäbe im Inneren des Tanks.

In diesem fall hat ein kleiner Stöpsel nicht gehalten und das Leck verursacht. Es handele sich laut dem Betreiber EDF nicht um einen schwerwiegenden oder reparaturintensiven Vorfall.

„Es ist relativ einfach zu reparieren und die Reparaturzeiten sind nicht sehr groß. EDF wird einen Roboter einsetzen, um die kontaminierten Elemente an der Leckstelle zu bergen und das Leck zu isolieren. Das wird einige Tage dauern“. (Karine Herviou, stellvertretende Generaldirektorin des IRSN gegenüber Franceinfo)

Laut IRSN ist des das erste Mal, dass so etwas in Frankreich passiert. In Civaux handele es sich um ein Problem bei der Montage des Stöpsels. Es handele sich nicht um einen Wartungsfehler, sondern um ein Problem bei der Montage oder um ein Materialversagen des Stöpsels selbst.

Derzeit gibt es eine Häufung von Verzögerungen bei den Reaktorwartungen in Frankreich aufgrund von Spannungsrisskorrosionsproblemen, die Kontrollen und Reparaturen erfordern. Es gibt auch einige Reaktoren, die wegen Sicherheitsverbesserungen abgeschaltet werden, da sich der Betreiber EDF im Rahmen der Verlängerung der Laufzeit der 900-Megawatt-Reaktoren auf 40 Jahre verpflichtet hat, eine Vielzahl von Arbeiten durchzuführen und insbesondere Sicherheitsschaltungen hinzuzufügen.

All das führt in diesem Jahr zu erheblichen Ausfallzeiten vieler französischer Reaktoren.


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