Tag & Nacht

Der Auto- und Zugverkehr zwischen Frankreich und Italien ist für eine unbekannte Dauer unterbrochen.

In der Gemeinde Saint-André, zwischen Saint-Michel-de-Maurienne und Modane in Savoyen, ereignete sich am Sonntag, dem 27. August, gegen 17.15 Uhr ein beeindruckender Felssturz, wie die Präfektur des Departements bestätigte. Etwa 700 m3 Felsblöcke lösten sich vom Berg. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.

Landstraßen und die Autobahn A43 sind an der Stelle des Erdrutsches „auf unbestimmte Zeit“ in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Eine Umleitung wurde eingerichtet.

Der Frejus-Straßentunnel wurde am Sonntag ebenfalls für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in beide Richtungen zwischen Frankreich und Italien gesperrt. LKWs und Reisebusse werden durch den Mont-Blanc-Tunnel oder über die Autobahn A8 umgeleitet. Laut der amtlichen Verkehrswarnstelle Bison Futé könnte der Verkehr am Montag wieder aufgenommen werden. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Kein Zugverkehr bis mindestens Mittwoch
Ausserdem ist der Zugverkehr zwischen Frankreich und Italien auf der Höhe der Maurienne „mindestens bis einschließlich Mittwoch, den 30. August“ unterbrochen, wie auf der Website der SNCF zu lesen ist. Es sind keine Ersatzbusse vorgesehen.

„Unsere öffentlichen Dienste sind mobilisiert, um den Straßen- und Schienenverkehr so schnell wie möglich wiederherzustellen. Absolute Priorität hat die Sicherheit aller“, erklärte Clément Beaune, der für Verkehr zuständige Minister, am Montagmorgen auf X (ex-Twitter). Seiner Meinung nach „wird eine Rückkehr zur Normalität mehrere Tage in Anspruch nehmen“.

Eine Folge des Klimawandels?
Das Ereignis zeugt von einer neuen Gefahr in den Bergen im Sommer: Bereits am Mittwoch, dem 23. August, brachen mindestens 10.000 Kubikmeter Gestein auf der Nordseite der Aiguille du Midi vom Berg ab. Der Grund für diese Felsstürze ist zweifelsfrei im Abtauen des Permafrosts zu suchen.

Unter dem Einfluss der globalen Erwärmung taut Eis, das früher das ganze Jahr über gefroren blieb, im Sommer auf und erfüllt nicht mehr seine Funktion als „Zement“, wodurch die betroffenen Felswände brüchig werden. Die Untersuchung von Fotos des Mont-Blanc-Massivs aus mehr als einem Jahrhundert bestätigt, dass diese Bergsturzphänomene seit 30 Jahren verstärkt auftreten.

Im Jahr 2022 zählten die behörden fast 250 Bergabstürze im Hochgebirge der französischen Alpen. Bis in die 1990er Jahre waren solche Ereignisse praktisch inexistent.


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