Tag & Nacht

Eine „extrem überraschende Aussage, ein Schock, eine klar an die Russen gerichtete Botschaft“ – das sind einige Reaktionen aus der französischen Politik.

Die Entsendung westlicher Bodentruppen in die Ukraine dürfe in Zukunft nicht ausgeschlossen werden, das sagte Emmanuel Macron am Montagabend. „Eine äußerst präzise und äußerst seltene Erklärung, Europa hatte sich nie, zumindest nicht verbal, auf diese Weise verpflichtet“, kommentiert am Dienstag, dem 27. Februar, Peer De Jong, Vizepräsident des Themiis-Instituts, Geopolitik-Spezialist und ehemaliger Oberst der Marine-Truppen, auf dem Sender Franceinfo. „Ein schockierender Satz“.

„Das ist eine Botschaft, die extrem stark ist“ und „klar an die Russen gerichtet“, so der Militärexperte weiter. Die Frage der Entsendung von Bodentruppen sei „Teil der Optionen“, sagte Macron. Der Staatschef sagte allerdings auch, dass es „keinen Konsens“ über die Entsendung von westlichen Bodentruppen in die Ukraine gebe. Der französische Präsident wolle offensichtlich „eine Form der Entschlossenheit gegenüber der russischen Offensive bekräftigen“, betont Peer De Jong.

Bisher gibt es überhaupt keine Planung für die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine, zumal alle 27 EU-Länder zustimmen müssten. Emmanuel Macron versucht, sich bei der Unterstützung Kiews an vorderster Front zu positionieren. Man sieht daran, dass Frankreich in der Frage eines Europas der Verteidigung, die Führung übernehmen möchte. Der französische Präsident Macron möchte offensichtlich als eine Art Organisator der Europäischen Verteidigung auftreten.


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