Der bekannte Umweltaktivist Paul Watson hat erneut angekündigt, den Walfang in Island zu stören – und zwar noch in diesem Sommer. In einem Interview mit Kyodo News erklärte er, dass er im Juni in Island eintreffen werde. Sein Ziel: Die Jagd auf Wale mit allen Mitteln zu behindern.
Ein alter Bekannter in Island
Watson ist in Island längst keine unbekannte Figur. Schon in den 1980er-Jahren machte er sich dort Feinde – und Freunde. 1986 versenkten Mitglieder seiner Organisation Sea Shepherd zwei Walfangschiffe im Hafen von Reykjavík. Eine Aktion, die bis heute in Island heiß diskutiert wird. Für die einen war es ein radikaler Angriff auf die isländische Fischerei, für die anderen ein mutiges Zeichen gegen eine grausame Industrie.
Seitdem ist Watson immer wieder zurückgekehrt. 2022 gründete er die Paul Watson Foundation, mit der er seinen Kampf gegen den Walfang fortsetzte. Und auch 2023 blieb es nicht ruhig: Aktivisten seiner Organisation besetzten die Masten von zwei Walfangschiffen der Firma Hvalur hf. – und hielten die Stellung für über 24 Stunden.
Verhaftung und Freilassung
Doch Watsons Engagement hat ihn nicht nur berühmt, sondern auch zur Zielscheibe gemacht. 2023 wurde er in Grönland festgenommen – aufgrund eines internationalen Haftbefehls aus Japan. Der Vorwurf: Er soll 2010 eine „Stinkbombe“ auf ein japanisches Walfangschiff geworfen und dabei ein Crewmitglied verletzt haben.
Dänemark entschied jedoch im Dezember, ihn nicht nach Japan auszuliefern. Damit war der Weg frei für neue Aktionen. Und Watson macht keinen Hehl daraus, dass er wieder auf Konfrontation aus ist.
Ein Kampf, der nicht endet
Was treibt ihn an? Wale werden weltweit gejagt – trotz aller Proteste, trotz internationaler Abkommen. Island gehört zu den wenigen Ländern, die den kommerziellen Walfang weiterhin erlauben. Und genau das will Watson nicht hinnehmen.
Die Frage ist: Wird er Erfolg haben? Oder stehen ihm diesmal stärkere Gegenmaßnahmen bevor? Sicher ist nur eines – es wird spannend.
Von Andreas M. B.
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